Einen Gemüsegarten in saurem Boden anbauen
Für den Gärtner ist es wichtig, den Säuregehalt des Bodens zu kennen. Nicht alle Pflanzen haben die gleichen Bedürfnisse und wachsen nicht alle unter den gleichen Umweltbedingungen. Der Säuregehalt des Bodens hat einen erheblichen Einfluss auf ihr Wachstum, ihre Entwicklung und ihre Produktivität. Die Auswahl an Pflanzenarten, die an die Beschaffenheit des Bodens angepasst sind, ist daher für das Wohlbefinden der Pflanze und des Gärtners von entscheidender Bedeutung!
Was ist Bodensäure?
Der Säuregehalt wird anhand einer pH-Skala von 1 bis 14 gemessen, die das Vorhandensein von H+-Ionen bewertet. Unter 7 gilt der Boden als sauer. Über 7 gilt der Boden als alkalisch oder basisch. Der optimale pH-Bereich für Pflanzenwachstum und -entwicklung liegt zwischen 6 und 7,5.
Ein pH-Wert des Bodens unter 6 bedeutet nicht, dass die Ernte zum Scheitern verurteilt ist! Einige Pflanzen bevorzugen diese Umgebungen sogar.
Wie erkennt man sauren Boden?
Die Analyse einer Bodenprobe im Labor ist die genaueste Methode zur Bestimmung des Säuregehalts eines Bodens. Aber auch die Beobachtung der spontanen Vegetation kann Hinweise liefern! Heidekraut, Farne, Ginster, Wiesensauerklee, Kastanien, Kiefern, Heidelbeeren, Kriechender Hahnenfuß und Brennnesseln sind „acidophile“ Pflanzen, sie „mögen“ also eine saure Umgebung. Saure Böden haben im Allgemeinen eine dunklere Farbe. Der typische saure Boden ist Heideland, aber auch sandige Böden sind überwiegend sauer.
Was macht den Boden saurer?
Drei Hauptelemente sind für die fortschreitende Versauerung des Bodens verantwortlich: organische und mineralische Stoffe, die von Natur aus sauer sind, Auswaschungen durch starken Regen oder übermäßige Bewässerung, die Mineralien ausschwemmen, wenn die Pflanzen nicht durch Mulch geschützt sind, und schließlich ammoniakhaltige Düngemittel.
Was kann man in sauren Boden säen oder pflanzen?
Mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7 ist der Boden ausgewogen und ermöglicht eine gute Mineralstoffversorgung. Die meisten Pflanzen wachsen in dieser Art von schwach saurer Umgebung gut.
Obst und Gemüse: Blumenkohl, Grünkohl, Rosenkohl und Brokkoli, Spargel, Lauch, Radieschen, Sellerie, Paprika, Tomaten, Gurken, Salat, Bohnen, Erdbeeren.
Aromatische Kräuter: Knoblauch, Basilikum, Schnittlauch, Thymian
Blumen: Duftwicken, Astern, Chrysanthemen, Dahlien, Rittersporn, Fingerhut, Gladiolen, Hyazinthen, Rosen...
Die Anzahl der Obst- und Gemüsesorten, die an saurere Böden (pH-Wert zwischen 5 und 6) angepasst sind, ist etwas geringer. Einige säureliebende Pflanzen spielen jedoch eine wichtige Rolle in unserer Ernährung. Sie haben im Allgemeinen einen hohen Bedarf an Eisen, einem für unsere Gesundheit guten Mineral, das sie uns großzügig zuführen, wenn sie auf unserem Teller landen.
Obst und Gemüse: Artischocken, Karotten, Paprika, Schnittlauch, Pastinaken, Rhabarber, Schalotten, Spinat, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Preiselbeeren … Kartoffeln und Kürbis mögen besonders saure Umgebungen.
Aromatische Kräuter: Fenchel, Petersilie, Sauerampfer...
Blumen: Mädchenauge, Kosmee, Schwertlilie ...
Vermeiden Sie Kopfkohl, Thymian, Mohn, Geranien, Lavendel, Senf, Tausendgüldenkraut, Primeln und Christrosen, da diese dort nicht gedeihen würden.