Warum Bio-Saatgut kaufen?
1. Bio vom Samen bis auf den Teller
Für viele Verbraucher ist der Verzehr von Bio-Lebensmitteln wichtig für ihre Gesundheit und die Umwelt. Für den Gärtner bedeutet dies oft, dass er auf chemische Behandlungen verzichten muss. Das Gemüse aus dem Garten ist daher „gesund“ für die Gesundheit, da es keine chemischen Rückstände enthält. Doch im Sinne eines nachhaltigen Umweltschutzes ist die Verwendung von „konventionellem“ Saatgut nicht logisch. Tatsächlich werden bei der Produktion von sogenanntem „konventionellem“ Saatgut regelmäßig Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Diese Produkte hinterlassen Rückstände im Boden, im Wasser und möglicherweise im Saatgut.
Die Verwendung konventionellen Saatguts bedeutet daher teilweise, deren Produktionsmethode zu billigen. Bio-Saatgut ist im Allgemeinen teurer. Dieser Preis ist allerdings an die Mehrkosten gekoppelt, die durch die ökologische Produktionsweise entstehen. Technisch gesehen ist die Saatgutproduktion im ökologischen Landbau schwieriger und risikoreicher. Der Kauf von Bio-Saatgut bedeutet daher, Ihren Wunsch zu bekräftigen, vom Samen bis auf den Teller Bio zu essen, aber auch, die Umwelt zu schützen.
2. Konventionelles, biologisches, unbehandeltes Saatgut: Was ist der Unterschied?
Seit einigen Jahren ist neben „klassischem“ bzw. konventionellem Saatgut auch biologisches bzw. unbehandeltes Saatgut auf dem Markt erhältlich. Diese drei Kategorien sind an eine unterschiedliche Produktionsweise gebunden.
Die Vermehrung von konventionellem Saatgut erfolgt über ein „klassisches“ Produktionsverfahren. Die Ernte wird mit Pflanzenschutzmitteln geschützt und gejätet. Nach der Ernte und Sortierung werden die Samen im Allgemeinen behandelt, um ihre Konservierung zu erleichtern, sie vor Bodenschädlingen und Krankheiten zu schützen oder ihre Aussaat zu erleichtern. Diese Samen sind oft gefärbt (rot, grün, blau, je nach Lieferant und verwendeten Produkten). Besonders im Profibereich sind diese farbigen Samen zu finden. Auch Saatgut für Privatpersonen kann zur besseren Haltbarkeit behandelt werden, ohne dass dies am Saatgut sichtbar ist.
Unbehandeltes (oder NT-)Saatgut wird auch in einem konventionellen System produziert. Die Saatpflanze kann also behandelt werden: Nur das Saatgut wurde nach der Ernte keiner chemischen Behandlung unterzogen. Die Produktion dieser Samen hat daher geringere Auswirkungen auf die Umwelt. Sie können mit Ausnahmeregelung von Bio-Produzenten im Falle eines Mangels an Bio-Saatgut eingesetzt werden.
Bio-Saatgut wird mit Methoden der biologischen Produktion vermehrt. Daher fehlen phytosanitäre Maßnahmen. Ihre Herstellung hat daher nahezu keine Auswirkungen auf die Umwelt. In einigen Fällen können Samen „behandelt“ werden, indem man sie durch kaltes oder heißes Wasser leitet, um bestimmte kleine Schädlinge und Krankheiten auf der Oberfläche der Samen zu beseitigen. Sie müssen von Biobauern (bis auf Ausnahmen) verwendet werden.