Produzieren Sie Qualitätssaatgut
Die Saatgutproduktion erfordert während des gesamten Produktionszyklus besondere Wachsamkeit. Einige Schritte sind sogar entscheidend für die Verbesserung der Qualität und des Ertrags des produzierten Saatguts.
1. Aussaat und Blüte
Saatgut kann auf offenen Feldern oder unter Abdeckung angebaut werden. Durch den Freilandanbau können große Flächen bewirtschaftet werden. Während die Produktion unter Abdeckung die Kontrolle der Bestäubung durch Insekten und der Temperatur sowie eine vereinfachte Unkrautbekämpfung ermöglicht.
Zur Saatgutgewinnung kann je nach Art ausgesät werden:
- am selben Datum wie die Konsumernte (das ist bei Weizen der Fall)
- mit Aussaatterminen, die von denen der Verbraucherkultur abweichen, um der Pflanze eine Blüte zum richtigen Zeitpunkt zu ermöglichen (dies ist bei Endiviensamen der Fall)
- mit mehreren Aussaatterminen auf derselben Parzelle, um eine gute Befruchtung der Mutterpflanzen zu gewährleisten (dies ist bei Hybridsorten bestimmter Arten wie Mais der Fall).
Die Blüte ist eine sehr wichtige Phase der Samenproduktion. Tatsächlich müssen alle Bedingungen erfüllt sein, um eine gute Düngung zu gewährleisten.
- Die Pollenproduktion männlicher Blüten muss der Pollenempfangszeit weiblicher Blüten entsprechen.
- Die Temperatur muss für die Verbreitung des Pollens ideal sein
- Bestäuber müssen in ausreichender Menge vorhanden sein.
Um die Bestäubung zu fördern, können Bienenstöcke hinzugefügt werden. Bei der Produktion unter Dach werden verschiedene bestäubende Insekten eingesetzt (Bienen, Hummeln, Fliegen). Der Landwirt und Multiplikator muss seine Kultur unter Berücksichtigung verschiedener Einschränkungen beherrschen. Karotten reagieren beispielsweise empfindlich auf Wassermangel während der Blütezeit (bei Trockenstress kann es dazu kommen, dass die Pflanze keine Samen bildet). Der Landwirt muss daher darauf achten, dass er zum richtigen Zeitpunkt für die Pflanze bewässert, ohne bestäubende Insekten zu stören! Darüber hinaus muss es ihm gelingen, das Nachwachsen von Unkraut, das von der Wasserzufuhr profitiert hat, zu kontrollieren, ohne die Kulturpflanzen durch das Jäten zu schädigen.
2. Die Ernte
Wenn das Saatgut reif ist, wird der Feuchtigkeitsgehalt überwacht. Dieser sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein, um das Saatgut bei der Ernte und dem Transport nicht zu beschädigen. Die Ernte kann je nach Art und Gebiet maschinell (Mähdrescher) oder manuell erfolgen. Die manuelle Ernte kann gestaffelt erfolgen, um eine maximale Anzahl an Samen bei optimaler Reife zu erhalten. Dies bedeutet jedoch höhere Arbeitskosten. Jede Art und manchmal sogar jede Sorte hat eine spezifische Erntemethode, daher sind Maschinen noch selten, aber es werden bereits einige entwickelt und auf den Markt gebracht. So kann beispielsweise bei Zwiebeln eine Maschine über mehrere Jahre hinweg Arbeitskräfte bei der heiklen Doldenernte ersetzen.
Nach der Ernte werden die Samen getrocknet, damit sie unter guten Bedingungen gelagert werden können. Anschließend kann es sortiert werden, um nur die besten Samen auf den Markt zu bringen.
Die Qualität des Saatguts muss nach der Entwicklung und Optimierung auf dem Feld sortiert werden. Durch eine spezielle Kennzeichnung ist die Rückverfolgbarkeit der Charge bis zum Verkauf gewährleistet.
3. Saatgutsortierung, ein wichtiger Schritt zur Gewinnung von Qualitätssaatgut
Durch das Sortieren können wir von Rohsaat (mit Pflanzenresten, zerbrochenen oder zu leichten Samen und Unkrautsamen) zu sauberem Saatgut guter Qualität gelangen. Hierzu sind verschiedene Sortierschritte notwendig. Je nach Art werden unterschiedliche Maschinen eingesetzt, das Ziel bleibt jedoch dasselbe: sauberes Saatgut mit hoher Keimqualität.
Zunächst werden leichteste und schwerste Abfälle (Staub, Pflanzenreste) beseitigt.
Anschließend erfolgt die Sortierung nach der Form der Samen: rund (Erbsen), länglich (Kerbel), gebogen (Karotte) … Auch die Oberflächenbeschaffenheit der Samen wird bei der Sortierung berücksichtigt: glatt (Bohne), rau (Rote Bete), haarig oder bärtig (Weidelgras). Jede Art hat ihre eigene Form und Größe. Beim Sortieren werden diese Merkmale verwendet, um nur die guten Arten zu behalten.
Abschließend werden die Samen kalibriert: Die kleinsten und leichtesten werden aussortiert. Ziel ist es, nur die guten Samen aufzubewahren, um dem Benutzer eine gute Keimung zu garantieren.
Um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, wird jede Saatgutcharge (die zu Beginn der Produktion mit einer Nummer versehen ist) einzeln sortiert. Außerdem werden die Maschinen zwischen den einzelnen Chargen gründlich gereinigt.
4. Qualität bis zum Kunden garantieren
Nachdem die Samen sortiert wurden, werden sie bis zur Verpackung in einem Kühlraum gelagert. Um eine optimale Saatgutkonservierung zu gewährleisten, werden Temperatur und Luftfeuchtigkeit reguliert. Die Samen werden je nach Empfänger in unterschiedlichen Mengen verpackt.
Auf jedem Beutel (oder Beutel bei größeren Mengen) sind auf dem Etikett die obligatorischen Angaben aufgeführt:
-der Name der Art
-der vollständige Name der Sorte
-die Grammatur in Gewicht oder Anzahl der Samen
-die Chargennummer des Saatguts.
Diese Informationen ermöglichen eine Chargenrückverfolgung. Die Qualität ist somit gewährleistet, da im Falle eines Problems mit einer Charge diese komplett aus dem Verkauf genommen werden kann.
Durch das Sortieren und Abfüllen kann die während der Produktion entstandene Qualität sichtbar gemacht und anschließend bewahrt werden. Die Rückverfolgbarkeit vom Feld bis in den Beutel ist für den Anwender eine Qualitätsgarantie.